Montag, 24. September 2012

Mein erster Bergmarathon

2012 war es soweit. Ich habe meine ersten Bergmarathon gefinisht! Ich war mit bis dahin nicht bewusst, wie schön es ist, diesen Lauf zu bewältigen. Man hat schon viel vom Jungfrau-Marathon gehört, gelesen oder Bilder gesehen. Ich habe mir nur gedacht: „Den musst du einfach laufen!“ Dass es dann so schön wurde, habe ich niemals gedacht. Da es sich dann auch noch um eine Berglaufweltmeisterschaft in der Langlaufdisziplin handelt, macht es nochmals attraktiver. Ok, Weltmeister wurde ich zwar nicht, konnte jedoch weltmeisterliche Erfahrungen sammeln nach dem Motto… dabei sein ist alles!

Ungefähr  8.000 verrückte Läufer starteten an zwei Tagen um das schöne Massiv zu bewältigen. Meine Frau und ich sind ungefähr 1 Woche eher angereist um uns an die ungewohnte Höhe zu gewöhnen. Was sich dann auch im Nachhinein als gut heraus gestellt hat.

Dirk, mein Laufpartner und Freund war wieder mit der Familie mit von der Partie. Wir hatten im Vorfeld schon beschlossen, die letzten 12km gemeinsam zu wandern, was sich beim Rennen als positiv heraus stellte, da man sich so die Kräfte gut einteilen konnte.




Schon der Start war absolut genial, Alphörner, Fahnenschwenker und die Nationalhymne bereiteten vielen Läufern eine GänsehautPünktlich, nach Schweizer Genauigkeit startete das Feld um 9 Uhr. Wir liefen die ersten 3 km durch Interlaken und alles was Beine hatte war da. Meine Frau, welche schon Marathonerfahrung im Zuschauen hat, wusste genau wo sie sich platzieren musste, um uns beim Laufen zu finden. Manchmal denke ich mir…wie macht sie das nur???????.





Nach dem wir wieder das Ziel passiert hatten, liefen wir Richtung Böningen. Wichtig war jetzt, das richtige Tempo zu finden, die Hektik heraus zu nehmen und sich die Taktik durch den Kopf gehen zu lassen. Dirk und ich ließen es wirklich langsam angehen, da wir ja wussten, was noch auf uns zukommen wird. Viele Läufer überholten uns und wir dachten…wenn das mal gut geht. Wie wir nach her erfuhren, haben doch 1.000 Läufern von 4.000 Startern an diesem Tag nicht das Ziel erreicht. Das ist halt der Tribut wenn man das Tempo zu hoch ansetzt. In Böningen angekommen, wurden wir mit Blasmusik und Glockengeläut herzlichst willkommen geheißen. Linksseitig liegt der Brienzersee….es ist ein wunderschöner Morgen.

Nach ca. 10 km hatten wir das Dorf Wilderswil erreicht. Selbst unser Vermieter Christian hatte sich aufgemacht, um uns anzufeuern….Plötzlich höre ich meinen Namen …Los Mathias Lauf …ich bin stolz auf dich…und wer war es? Meine Frau, Managerin, Laufgefährtin, Motivator ach was noch alles  Margit……wie schafft sie das nur …so schnell zu sein…..-) es ist halt eine Kunst für sich, die Fahrpläne zu lesen…… Wir überqueren ein wunderschöne alte, überdachte Holzbrücke und begeben uns weiter und es erwartet uns ein langgezogener Anstieg welcher aber noch locker bewältigt werden konnte. Wirklich hart war dieser jedoch nicht…noch nicht, wie wir wussten…



Weiter ging es auf Naturwegen Richtung Lauterbrunnen. Es war merkwürdig ruhig…..Doch als wir um die Ecke bogen Richtung  Down Town Lauterbrunnen wurde es extrem laut. Musik, Hörnerklänge, Fahnen alles was das Läuferherz begehrt kam zum Einsatz. Es war ein Triumphzug für jeden Einzelnen…und wieder……mein Name……-) Ich muss jetzt nicht schreiben wer es war…………J



Ab km 25 wird es endlich ernst . Eine Wand von Serpentinen 26 Stück mussten bewältigt werden. Auf weniger als 2km 500 Höhenmeter… Was mir dabei auffiel…..ab km 26 wurden jede 250 m eine Anzeige gezeigt. Das fand ich doch sehr motivierend! Jeder Läufer befand sich jetzt in einer gebückten Gehhaltung um Kräfte zu sparen. Auch dies habe ich oft trainiert, denn es ist unheimlich schwer, dann wieder in den aufgerichteten Laufschritt zu fallen.Aber auch das hatte irgendwann ein Ende und ich fiel wieder in mein normales Lauftempo.

 Wichtig war es schon zu diesem Zeitpunkt, dass man keine Versorgungsstation ausließ. Ich glaube so viel wie bei diesen Marathon habe ich noch nie getrunken. Wie wichtig die ausreichende „Bewässerung“ ist, zeigte sich gerade an diesem Tag, die Sonne brannte auf den offenen Geraden gnadenlos nieder und der Schweiß floss nur so in Strömen. Viele haben jetzt schon Krämpfe, weil sie einfach zu wenig getrunken haben bzw. die Anstiege beim Training vernachlässigt haben.



Etwa bei km 30 erreichten wir das Dorf Wengen. Die Hauptstraße ist eine Partymeile pur. Wieder diese Kuhglocken, Fahnen hängen, Musik, viele Menschen, Gejohle, das Panorama… Ich ließ mich von der Stimmung tragen und genoss die Ankunft. Im Hinterkopf hatte ich aber immer die jetzt noch bevorstehenden 12 km. Wir gewannen immer mehr an Höhe, aber es blieben noch 800 HM vor uns!

Dann bei ca. 35 km (ok bitte nicht so genau nehmen, es müsse die Mettlenalp gewesen sein) kann man die wunderschöne Aussicht auf die Bergkette sehen….der Eiger ( 3970m ) der Mönch  ( 4107m ) und die Jungfrau ( 4158m )…dazu der blaue Himmel, schneebedeckte Berge….es ist ein Moment um ein Bild zu machen. Ich habe bei dem Lauf viele Fotos gemacht und gefilmt. Klar, mir fehlten zwar dann die Minuten zum Schluss um Weltmeister zu werden, aber das war mir wirklich egal :o) Solche Eindrücke muss man festhalten!!!



Das sind die Momente, die es einfach ausmachen auch nächstes Jahr wieder einen Bergmarathon zu laufen!

Nun war es so weit.ab km 38 wurde der bis dahin gute Naturweg zu einem Bergpfad. Überholen ist da nicht mehr möglich…man wollte nicht umknicken. Klar, es gab immer wieder welche die es versuchten, bekamen sie doch nur ein Kopfschütteln der anderen Läufer als Motivation mit. Bei jeder passenden Gelegenheit trete ich zu einem Fotostopp beiseite und reihe mich dann wieder in die Ameisenreihe ein. Bei km 40 waren dann wieder die Alpenhörner zu hören. Weiter geht es steil bergauf. Links sieht man dann die Moräne, das Wahrzeichen des Jungfrau-Marathons.

Gibt man im Internet den Jungfrau-Marathon an, so sieht man folgendes Bild:
Läufer, die wie an einer Perlenschnur  an dieser Moräne entlang laufen….jetzt war ich dabei .Wir gingen weiter diesen Teil der Strecke entlang, welcher einen hohen Kraftaufwand bedeutet. Ich schaute mich wehmütig nochmals um, machte ein Bild und reihte mich ein um das Ziel, welches zum Greifen nahe ist, zu erreichen. Die Läufer  im Tal konnte man nur noch als Punkte erkennen.


Nun war es soweit…man kam der kleinen Scheidegg  immer näher. Ich mobilisierte die letzten Kräfte um locker und voller Stolz ins Ziel zu laufen. Ich drehte mich im Ziel um…und sehe nicht mehr den Eiger, den Mönch oder die Jungfrau…ich hörte und sah nur Margit, wie sie mir zu jubelte. Es gibt doch noch was Schöneres !!!!!!!!!!!!

Ohne die Planung oder Organisation von Margit…………….ich glaube ich wäre niemals angekommen…ob ins Ziel oder in der Schweiz!


Freitag, 21. September 2012

Ein herrlicher Lauf am frühen Morgen!


Heute morgen war ich mit meiner Laufpartnerin Nayla....-)  an der Rur entlang gelaufen. Es war absolut traumhaft schön! Wir waren die einzigen "Läufer" um diese Uhrzeit, so dass ich auch noch fotografieren konnte. Selbstverständlich kam die Nasen- und Apportierarbeit nicht zu kurz.

Nach meinem Jungfraumarathon kann ich jetzt endlich wieder ganz entspannt loslegen und überlege mir schon, wo es nächstes Jahr hingehen soll. Meistens kommen mir beim Laufen die Besten aber leider auch die verrücktesten Laufideen. Klar, habe ich mir schon welche ausgesucht ........bis jetzt weiß Schweinchenschlau noch nichts davon...grins 
Ich werde sie einfach mal vor vollendete Tatsache stellen bzw. versuche ich es! 
  


Donnerstag, 20. September 2012

Kraftausdauer für den Bergmarathon


Viele Wanderer sind froh, wenn sie die Steigung am Berg geschafft haben und wir Läufer sind so verrückt, dass wir dies freiwillig in unseren Trainingsplan einbauen….kann das normal sein????
Ich denke schon :o)


Wer sich entschieden hat an einem Bergmarathon teilzunehmen,  sollte Laufübungen durchführen, die die spezifische Ausdauer und die Kraftausdauer schulen. Die Belastungen sollten dann im Bereich der aeroben-anaeroben Schwelle liegen, was einem Belastungspuls von 85-90% der maximalen Herzfrequenz entspricht.

Das bringt uns dem Ziel näher, erfolgreich und laufend den Berg zu erklimmen. Ich habe mich speziell für den Jungfrau-Marathon,  den schönsten Bergmarathon der Welt, folgendermaßen vorbereitet:
Siehe dazu bitte unter Wissenswertes für Läufer 



Montag, 17. September 2012

Laufbilder zum gerade erlebten Jungfraumarathon

Bilder Jungfraumarathon 2012

Als ersten Post meines Blogs stelle ich einfach mal Bilder ein, ich bin kein Mann großer Worte und setze daher auf die Fotos, die ich teilweise während des Marathons gemacht habe :o)